Steuerpflicht in Dubai
Doppelbesteuerungsabkommen mit dem DACH-Raum
Dubai genießt weltweit den Ruf eines Steuerparadieses – keine Einkommenssteuer, keine Kapitalertragsteuer. Dieser Vorteil zieht Unternehmen und Privatpersonen an, die steuerliche Optimierungen suchen. Doch wie sieht die Situation aus, wenn Sie in Dubai ansässig sind und zugleich in Deutschland, Österreich oder der Schweiz (DACH-Raum) steuerpflichtig sind?
Ohne die richtigen Abkommen könnte eine Doppelbesteuerung drohen, wodurch Doppelbesteuerungsabkommen (DBA) essenziell werden. Seit 2022 jedoch ist das DBA zwischen Deutschland und den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) ausgelaufen, was insbesondere deutsche Steuerpflichtige in Dubai betrifft.

Im Folgenden geben wir Einblicke in die Mechanismen und Auswirkungen solcher Abkommen und was sich speziell für Deutsche seit der Aufhebung des Abkommens ändert. Zusätzlich beleuchten wir, wie Unternehmen und Privatpersonen aus Österreich und der Schweiz weiterhin von DBAs profitieren und welche strategischen Schritte nun ratsam sind.
Steuerfreies Einkommen in Dubai: Eine attraktive Basis für Unternehmen und Privatpersonen
Dubai bietet eine moderne Infrastruktur und steuerliche Vorteile. Auf persönlicher Ebene gibt es keine Einkommenssteuer, was die Stadt sowohl für ansässige Privatpersonen als auch für Unternehmen attraktiv macht. Auch Kapitalerträge bleiben steuerfrei.
Unternehmen hingegen profitieren vom niedrigen Steuersatz von 9 %, der im Juni 2023 eingeführt wurde. Der Aufenthalt allein in Dubai reicht jedoch nicht immer aus, um die Steuerpflicht im DACH-Raum komplett aufzulösen. Ein DBA kann hier helfen, indem es eine Doppelbesteuerung vermeidet.
Vermeidung der Doppelbesteuerung: Freistellung und Anrechnung
In vielen DBAs kommen zwei Methoden zur Vermeidung der Doppelbesteuerung zur Anwendung.
Freistellungsmethode:
Bei dieser Methode wird das im Ausland erzielte Einkommen im Heimatland nicht nochmals besteuert, sofern es im Ansässigkeitsstaat bereits versteuert wurde. Diese Methode könnte etwa für einen österreichischen Steuerpflichtigen gelten, der die 183-Tage-Regel in Dubai erfüllt und dort als Non-Resident gilt.
Anrechnungsmethode:
Hier wird die im Ausland gezahlte Steuer auf die Steuerschuld im Heimatland angerechnet. Für deutsche Steuerpflichtige war dies lange Zeit die bevorzugte Methode im DBA mit den VAE. So konnte eine doppelte Steuerlast in Deutschland vermieden werden.


Wegfall des Doppelbesteuerungsabkommens zwischen Deutschland und den VAE
Das Doppelbesteuerungsabkommen zwischen Deutschland und den VAE wurde nicht verlängert und ist seit Januar 2022 außer Kraft. Damit gelten deutsche Steuerpflichtige in den VAE nun als voll steuerpflichtig in Deutschland – unabhängig davon, ob ihr Einkommen in Dubai besteuert wird.
Dies macht Dubai als Steuerstandort für Deutsche weniger attraktiv, da ihre Einkünfte in Deutschland uneingeschränkt besteuert werden müssen. Unternehmen können jedoch weiterhin die Anrechnungsmethode nutzen, was zwar die steuerlichen Hürden erhöht, aber die steuerliche Belastung abschwächen kann.
Situation für Österreich und die Schweiz: Weiterhin DBA mit den VAE
Steuerpflichtige aus Österreich und der Schweiz profitieren weiterhin von bestehenden DBAs mit den VAE. Diese Abkommen ermöglichen es, Einkünfte aus Dubai entweder freizustellen oder angerechnet zu bekommen, wodurch die Steuerlast reduziert wird. Die Aufrechterhaltung der Abkommen fördert die wirtschaftliche Zusammenarbeit und unterstützt Investitionen, indem steuerliche Hindernisse abgebaut werden.

Auswirkungen auf Unternehmen und Privatpersonen in Deutschland
Durch das Auslaufen des DBAs entstehen für Deutsche in Dubai erhöhte steuerliche Belastungen, und die Attraktivität Dubais als Steuerstandort könnte abnehmen. Deutsche Unternehmen und Privatpersonen, die in Dubai wirtschaftlich aktiv sind, müssen ihre Einkünfte in Deutschland voll versteuern.
Für einige Unternehmen könnte es eine Option sein, durch Reorganisationen von den Abkommen anderer europäischer Länder zu profitieren, jedoch nur unter spezifischen Voraussetzungen.
Steuerliche Beratung als Schlüssel zur Optimierung der Steuerlast
Die neuen Entwicklungen machen eine fundierte steuerliche Beratung essenziell. Steuerberater und Anwaltskanzleien können spezifische Lösungen erarbeiten – sei es durch eine Neustrukturierung des Unternehmens oder eine geänderte Wohnsitzwahl. Die steuerlichen Rahmenbedingungen in Dubai bleiben attraktiv, und durch gezielte Planung können Steuerpflichtige ihre Steuerlast optimieren.


Fazit: Steuerliche Sicherheit durch individuelle Beratung
Die Änderungen der Steuerpflicht und die DBA-Situation werfen viele Fragen auf. Während Steuerpflichtige aus Österreich und der Schweiz weiterhin von geltenden Abkommen profitieren, müssen sich Deutsche an neue steuerliche Rahmenbedingungen anpassen. Nur durch präzise steuerliche Planung können sie potenzielle steuerliche Belastungen in Dubai effektiv managen.
Falls Sie Interesse an steuerlichen Optimierungsmöglichkeiten haben, empfehlen wir spezialisierte Beratung, um Ihre individuelle Situation optimal zu gestalten.







